In Anlehnung an einige bereits veröffentlichte Hinweise und Fragen dazu möchte ich hier mal für alle Beginner und Neulinge ein kleines Bogen-FAQ starten. KEINE DISKUSSION - NUR FRAGEN UND ANTWORTEN. FRAGEN BITTE PER PN AN MICH
Zunächst einmal einige generelle Dinge zum Bogenschießen.
Stand: Der Stand sollte aufrecht sein, die Füße stehen parallel und die Zehen sind 90° vom Ziel weggedreht (Ziel auf 12 Uhr, Zehen auf 3 Uhr, linkshänder auf 9 Uhr) . Beim Schuß wird die Sehne mit geradem Arm gezogen. Der Pfeil und der Arm ergeben eine Gerade:
Auszug: Der Auszug ist der Weg, um dem man die Sehne beim spannen des Bogens ausziehen kann. Bei Distanzschüßen sollte der Auszug immer gleich sein. Der normale Auszug bewegt sich zwischen 28" und 30" (" = Zoll) Vorsicht: Larp-Pfeile haben oft eine Überlänge und lassen sich dadurch "theoretisch" auf über 31 " ausziehen. Dies ist weder gesund für den Gegner, noch für den Bogen Bei Schüßen aus näherer Distanz sollte der Asuzug nicht ganz so stark sein oder gänzlich auf das Schießen verhindert werden. Schüße unter fünf Metern Distanz sollten unterbleiben. Der Pfeil wird auch nicht am Ende mit Daumen und Zeigefinger angefasst. Der Zeigefinger liegt über der Pfeilnocke (Das Ding mit der Kerbe, um den Pfeil an die Sehne zu stecken) und die anderen drei Finger (Mittel-, Ring-, und kleiner Finger) liegen unter dem Pfeil. Auf diese Weise liegt der Pfeil zwischen den Fingern und man kann ihn in aller Ruhe und mit genug Kraft ziehen. Der Pfeil sollte aber nicht eingeklemmt werden, er sollte nur locker zwischen Zeige- und Mittelfinger liegen.
Zielen: Beim Zielen schaut man nicht, wo die Pfeilspitze hinzeigt ( Nicht: Wenn die Pfeilspitze auf mein Ziel zeigt, dann treffe ich es auch), man schaut sein Ziel an und visiert NICHT mit dem Pfeil das Ziel an sondern schießt einfach. Das gleiche Prinzip gibt es auch, wenn ihr eine Papierkugel "Freestyle" in den Papierkorb werft. Dabei "zielt" ihr durch eure Hand-Augen-Koordination -> Wer die nicht hat, sollte das Bogenschießen vorher lange übern oder es bleiben lassen.
Schuß: Der Schuß ist nicht nur das stupide loslassen der Sehne, es ist der Moment, in dem man den Pfeil das letzte Mal unter seiner Kontrolle hat. Daraus resultierend sollte der Schuß also sauber sein. Wenn die Finger die Sehne loslassen, dann bleibt der Bogen "stehen" das bedeutet, er wird nicht gleichzeitig mit dem loslassen der Sehne runtergenommen, sondern verharrt noch etwa 2 Sekunden in der alten Position. Nimmt man den Bogen schon vorher weg, dann ändert der Pfeil seine Richtung und fliegt nicht zum gewünschten Ziel. Gerade beim Langbogen wirkt sich jeder fehler auf den Schuß aus.
Hier noch einige Tipps: -Wenn der Pfeil partout nicht auf der vorgesehenen Führung am Griff oder an der Sehne halten will, dann haltet den Bogen leicht schräg, dann ruscht der Pfeil nicht mehr so leicht runter. -Locker bleiben und nicht verkrampfen beim schießen. -Wenn ihr den Bogen mit der linken Hand haltet, liegt der Pfeil auch links am Bogen an, haltet ihr in in der rechten Hand (linkshänder) dann legt ihr den Pfeil auch an der rechten Seite des Bogens an
Pflegehinweise für unlaminierte Holzbögen: Der Bogen sollte mindestens vor einer Con kurz mit einem trockenen Lappen (nicht mal angefeuchtet darf er sein) sauber abgewischt werden. Jetzt wird der Bogen auf Risse und Splitter untersucht, um eine Gefahr frühzeitig zu erkennen. Danach mit Möbelwachspolitur, Bogenwachs oder reinem Bienenwachs einreiben (Dabei darf und soll es ruhig etwas warm werden) so ist er besser geschützt, wenn es mal regnet. Nach jeder Con und nach einem Regenschauer darf der Bogen auch ruhig neu gewachst werden. Wenn man den Bogen richtig wachst, muss man vorher die Sehne abnehmen.
Die Sehne kann mit Sehnenwachs auch nachgewachst werden. Das genügt allerdings ein-zweimal im Jahr.
Pflegehinweise für laminierte Bögen: Der Bogen sollte nicht geworfen oder fallengelassen werden, um die Laminatschicht nicht zu zerstören. Risse und Splitterungen sollten vom Fachmann begutachtet und repariert werden. Beim Laminieren kann man viel falsch machen.
Pflegehinweise für GFK/Kunststoffbögen: Hier gelten alle Pflegehinweise, wie für laminierte Bögen auch.
Achtung! Es gibt keine Kategorie LARP-Bogen Es gibt lediglich Bögen, die man im LARP nutzen kann und darf. Diese Bögen erfüllen folgendes Kriterium: die Pfundanzahl (lbs) ist bei einem Auszug von 28 Zoll (#) nicht höher als 25 bzw. 30 lbs Die Form, Länge, Art, Material des Bogens ist vollkommen egal, solange diese Bedingung erfüllt ist. Bei Recurvebögen genügen 25 lbs vollkommen.
Bogenschießen üben: Wer üben möchte, kann dies auch mit LARP-Pfeilen tun. Allerdings sind echte Pfeile besser, um ein Verständnis für einen richtigen Schußablauf zu bekommen. Eine kleine Übung für die Koordination mit dem Bogen ist das "ABC"- oder "Grundschulschießen". Dabei stellt man ein Ziel auf und schießt 2*3 Pfeile aus einer Entferung von etwa 5 Metern. Dann geht man auf etwa 10 Meter zurück, und schießt ebenfalls 2*3 Pfeile. Dies wird solange wiederholt, bis auch ein balistischer Schuß das Ziel nicht mehr trifft (Bei Larp-Pfeilen, Bei echten Pfeilen sollte man bei 50m aufhören). Von diesem Punkt aus geht man in 5-Meter-abschnitten wieder nach vorn und schießt ebenfalls an jeder Marke 2*3 Pfeile.
Ich habe mir mal noch ein paar Gedanken gemacht, wie man das Spiel der Bogenschützen noch verbessern kann. Es wird sicherlich noch an geeigneter Stelle ein IT "Seminar" dazu geben, aber ich möchte es auch mal für die Allgemeinheit posten. Es kommt ja nicht nur auf den Bogen an, sondern auch auf die Pfeile. Je nach dem, was ich machen möchte, muss ich mir natürlich entsprechende Pfeile anschaffen. Klar, beim LARPen haben wir alle nur die gleichen Pfeile, aber man kann ja die Spitzen entsprechend auf die Köpfe aufmalen.
Ich beginne auch gleich mal bei den Spitzen. Die bekanntesten sind sicherlich der Nadelbodkin, die normale Kriegsspitze und die Brandpfeilspitze. Aber das sind noch längst nicht alle.
Der Nadelbodkin:
Der Nadelbodkin ist entwickelt worden, um durch die immer besser werdenden Rüstungen zu schlagen. Bei einem Kettenhemd etwa wird durch die Form der Spitze (Langer Weg = weniger Kraft) das Geflecht eines Kettenhemdes durchstoßen und die Ringe aufgesprengt. Auch einige der ersten Rüstungen konnten damit an schwächeren Stellen durchschlagen werden.
Der Amboßpfeil:
Der Ambospfeil sollte Plattenrüstungen eindellen und im besten Fall ein Loch hineinschlagen. Mit zunehmender Verbesserung der Schmiedekunst und des Metallhärtens wurde dieses Unterfangen auch immer schwieriger.
Der "normale" Kriegspfeil:
Diese Spitze war gut gegen ungerüstete oder maximal gegen Gambesonträger. Ein Kettenhemd konnte mit diesen Pfeilen schon nicht mehr durchschlagen werden.
eine weitere Variante des Kriegspfeils ist diese hier:
Diese war wohl eher dazu gedacht, Reittiere zu verletzen, als das man sie gegen Feinde einsetzte.
Der "Seilschneider":
Der "Seilschneider" wurde zunächst fälschlicherweise so interpretiert, dass man damit ein Seil kappen konnte. Beschußtests haben aber ergeben, das es nahezu unmöglich war, damit ein Seil zu kappen. Diese Spitze wurde überwiegend auf Kriegsschiffen gefunden (bestes Beispiel ist die "Mary Rose"). Durch die form des Pfeiles konnte dieser einen längeren Schnitt in ein Segel machen. So konnte man feindliche Schiffe Manövrierunfähig machen. Einige Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass es möglich wäre, diese Spitzen auch zur Jagd auf Kleintiere und vögel zu verwenden.
Die Heulspitze:
Diente einzig und allein, um andere zu warnen oder um Nachrichten zu überbringen.
Wer also Zeit und Muße hat, kann seine LARP-Pfeile ja entsprechend bemalen. Ich werde auch eine kleine Auswahl an solchen Pfeilen zur Anschauung mitnehmen.
Und Hier noch einige FAQs mit entsprechenden Antworten: ____________________________________________________________________
Frage/Problem: Danke für den Leitfaden. Demnächst wollte ich auch im LARP mit Bogen kämpfen.
Aber ist es wirklich richtig beim Schießen einfach nur das Ziel mit den Augen zu fixieren? Ich bin zwar absoluter Neuling in Sachen Bogenschießen, aber ankert man nicht vor dem Schuß, damit man ordentlich zielen kann? Immerhin hat man beim LARP wohl selten eine Zielvorrichtung am Bogen...
Antwort: Ich habe nie eine Zielvorrichtung am Bogen. Und ja, man "ankert", aber das ist kein Zielen. Wir haben beim Bogenschießen 4 Faktoren: Die Zugkraft des Bogens Den Auszug des Bogens Das Gewicht des Pfeils Die Entfernung zum Ziel
Nun ist man als Bogenschütze ja bestrebt, möglichst alle Faktoren so einzustellen, dass sie sich nicht mehr verändern. Gegen unterschiedliche Zugkraft hilft: Immer den gleichen Bogen nutzen und die Standhöhe der Sehne überprüfen. Gegen unterschiedlichen Auszug des Bogens hilft: Ankerpunkt suchen, bis zu dem man zieht. Das Gewicht des Pfeils kann man damit beeinflussen, dass man sie alle vom gleichen Material, gleiche Federn, gleiche Spitze etc. herstellt. Die Entfernung zum Ziel kann man messen, aber dann wird es olympisches Bogenschießen, und das Wollen wir ja nicht.
Das Ankern funktioniert folgendermaßen: Man zieht die Bogensehne bis zu einem Gewissen Punkt, den man für sich festlegt ( Die Nasenspitze, den Mundwinkel, die Wange,das Ohr). Dieser Ankerpunkt ist Individuell und jeder legt entsprechend seinem Bogen und seiner Pfeile seinen persönlichen Ankerpunkt fest.
Wenn man den Zeigefinger der Hand, welche den Bogen hält, ausstreckt und auf das Ziel deutet, dann ist das eine zusätzliche Zielhilfe. Wenn man beide Augen offen hat und mit dem Zeigefinger auf etwas deutet, dann deutet man sehr oft punktgenau auf das Ziel. Ebenso ist es beim Bogenschießen. Der Pfeil zeigt ja nicht gerade nach vorne. Jeder Bogen hat ja eine gewisse Breite. Und die Sehne verläuft entlang dieser Breite relativ in der Mitte (bei Selbstbaufabrikaten muss man oft ausmitteln). Der Pfeil liegt mittig auf der Sehne und lehnt an der linken (bei linksschützen an der rechten) Kante des Bogens. Er deutet also links( bei linksschützen rechts) am Ziel vorbei. Denn beim Schuß zieht sich der Pfeil durch verschiedene Effekte (Beschleunigung, unterschiedliche Massen an der spitze und am Ende, Elastizität des Schafts, Stauchung etc.) mittels einer schlangenbewegung gerade. So als hätte man ihn auch gerade durch den Bogen geschossen. das verhalten wird als "Anomalie des Pfeilfluges" bezeichnet. Das Zielen erfolgt instinktiv. So als wirft man halt eine Coladose in den Mülleimer, eine Wasserbombe/Schneeball auf jemanden oder einen Basketball ohne Basekontakt direkt durch den Ring. Das ist alles ein Frage der Schulung der Hand-Augen-Koordination. Und bei zu langen Zielen wird es auch wieder ungenau, weil man anfängt zu zittern. Am besten schaut man während des "Ladevorganges" und während der ZEit des Schußes die ganze Zeit auf sein Ziel, um es zu fixieren.
Frage/Problem: Hast du auch nen Tipp, wie man das schießen auf sich bewegende Ziele im benachbarten Forst für sich allein üben kann?
Antwort: Zunächst hoffe ich mal, dass Du die Sicherheitsvorkehrungen einhälts. Wenn das passiert ist, dann spannst Du ein Seil etwas schräg zwischen zwei Bäumen. Aus 3 Brettern zimmerst Du Dir ein "U" zusammen. Vorne und hinten hängst Du Rollen ein und in die Unterseite des "U" drehst Du einen oder zwei Haken ein, an denen Du das Ziel befestigst. an eines der Enden drehst Du einen weiteren Haken rein. Diese Vorrichtung hängst Du in das Seil ein, hängst das Ziel dran, befestigst ein möglichst langes Seil an dem einen Haken am Ende und nimmst das Seil mit zu dem Punkt, von dem Du schießen willst. Mittels Seil ziehst Du das Ziel an das höhere Ende der Laufleine, dann lässt Du los und bereitest Dich auf den Schuß vor. Das sieht dann ungefähr so aus:
Wenn die Holzbögen nicht laminiert sind: - von Schmutz reinigen (möglichst mit einem trockenen Schwamm) - auf Schäden Prüfen (Stauchrisse, Haarrisse, Splitter, Druckstellen, verdrehte Wurfarme etc.) - Bogen neu wachsen
Bei laminierten Holzbögen: - auf Risse und Splitterungen im Laminat überprüfen und am besten vom Fachmann reparieren lassen
GFK-Bögen: - Vom Fachmann begutachten lassen - Brüche im GFK-Stab könnt ihr eventuell auch selbst feststellen - defekte Bögen solltet ihr zu eurer eigenen Sicherheit nicht mehr verwenden
Und natürlich auch die Sehne (nicht nur bei Holzbögen) will gepflegt sein: - Sehne kontrollieren (ist der Spleiß in Ordnung? Sind die Augen/Ösen/Schlaufen ordentlich? Sind Sehnenstränge angerissen? Ist die Mittelwicklung in Ordnung?) - Standhöhe kontrollieren - Nockpunkt kontrollieren - Sehne wachsen
Pfeile nicht vergessen: - ist der Pfeilschaft sauber, frei von Rissen, Kratzern und Dellen? - sind die Pfeilköpfe vorne sauber und safe? - sitzen die Pfeilköpfe fest auf dem Schaft? - sind die Fletches/Befiederungen fest? - ist die Nocke (die Kerbe am Ende des Pfeils) in Ordnung?
Frage/Problem: Wie spanne ich den Bogen richtig auf?
Antwort:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Bogen aufzuspannen, einige sehen zwar posig aus, können aber schnell ins Auge gehen. Andere passen sich einfach nur der Form des Bogens an.
2. Das Durchsteigen (Für Lang- und Recurvebögen geeignet) und die Spannschlaufe (Recurvebogen) Auch hier möchte ich euch eine anschauliche Seite präsentieren, wo man auch nochmal die Spannschnur sehen kann: http://www.bogensportanleitung.de/--_spannen.htm
Frage/Problem: Zitat von: Haldór Vestibul am 28. Februar 2011, 22:09:29
Übt man am Besten zielen wenn man einen Fux ins Visier nimmt?
Antwort: Am besten nimmt man ein neutrales Ziel, wie etwa eine Strohscheibe oder einen Luftballon. Um die Hand-Augen-Koordination zu trainieren wird nach jeweils 2*3 Schüssen auf das Ziel die Entfernung um einen beliebiegen Abstand erhöht. Dies kann man so lange machen, bis man anfangen muss, ballistisch zu schiessen. Ist dies der Fall, dann geht man in gleicher Weise wieder näher an das Ziel heran.
Auf Menschen oder lebende Tiere wird nicht geschossen. 3D-Ziele eignen sich für dieses sogenannte ABC-Schiessen nicht so gut, weil Pfeile dort gerne mal Abprallen.
Frage/Problem: Ich habe ein Problem: Mein Bogen hat eine Zugkraft von 26 lbs, aber die Pfeile sind nur für 25 lbs ausgelegt. Muss ich jetzt andere Pfeile verwenden oder macht das keinen so fatalen Unterschied bei 1 lbs?
Antwort: Die Pfeile können auch noch mit einem 30 lbs Bogen geschossen werden. 25 lbs entsprechen 11,3398 Kg 26 lbs entsprechen 11,7933 Kg
Bei der Angabe, für welche Pfundzahl ein Pfeil ausgelegt ist, kommt es auf das Gewicht der Spitze und den Spinewert des Pfeiles an. Umgekehrt ist es ebenso der Fall. Spinewerttabellen gibt es für Holz- und Carbonpfeile. Für Holzpfeile:http://www.traditioneller-bogensport.de/...belle/index.php Für Carbonpfeile: http://www.traditioneller-bogensport.de/...35701/index.php Auf der Seite findet ihr auch einen Spinewertrechner. Und Informationen, wie sich das zusammensetzt, findet man überall im Netz. Eine Tolleranz von 5 lbs nach oben und unten macht keinen großen Unterschied, erst recht nicht bei LARP-Pfeilen, da deren Spitze in Bezug auf den Pfeil eigentlich zu schwer ist, aber das ist ja auch gewollt.
Achtung: LARP-Pfeile sollten auf LARP-Veranstaltungen nicht mit Bögen von mehr als 30 lbs geschossen werden. Dies kann zu Verletzungen führen. Die LARP-Pfeile sind nur bis max. 30 lbs ausgelegt.
Stimmen dazu: 1. Zitat von: Christian G am 22. März 2011, 13:47:46
Natürlich können Pfeile damit geschossen werden, aber die einzigen Pfeile, die ich kenne, die eine Zulassungsbeschränkung in irgendeiner Form haben, sind die IDV-Pfeile, welche eben bis 25 lbs versichtert sind. Daher ist es nicht sinnvoll diese mit einem 26 lbs Bogen zu verschießen.
2. Zitat von: Ogrim am 22. März 2011, 13:57:54
Die Pfeile von IDV sind Versichert gegen Schäden, die durch Materialfehler verursacht, wenn sie mit einem Bogen bis zur 25lbs Grenze verschossen werden. Ab da erlischt der Versicherungsschutz. Was nicht heißt, dass die Pfeile es prinzipiell nicht aushalten, die von dir beschriebenen 5 Pfund Toleranz spiegeln sich hier wieder: Der Hersteller(Versicherer, Gutachter) traut seinem Pfeil nicht zu mit einem Bogen über 30 lbs schadenfrei verschossen zu werden, also setzt er seine Obergrenze auf 25 lbs, weil man davon ausgeht, dass manche Bögen geringfügig stärker sind (oder anders beschaffen, anderer Spinewert, Geschwindigkeit etc).
Dennoch sollte man sich an die Herstellerangaben halten, wenn man wirklich sicher sein will.
Und noch einen Sicherheitshinweis den mir Fahima dankenswerterweise zugesendet hat. Zitat von: Fahima am 09. Januar 2012, 01:06:20
"Kaputte Carbonschäfte NIEMALS durchbrechen! Warum nicht? Aus demselben Grund, warum man sie auch nicht wiederverwenden darf: Carbon hat eine brüchige Struktur und zersplittert in sehr feine Fasern. Wenn die ins Fleisch oder schlimmstenfalls ins Auge eindringen (weil man jemandem den kaputten Pfeil zum Beispiel auf die Brustplatte geschossen oder man z.B. aus Frust den Schaft zerbrochen hat) gibt es wegen der brüchigen Struktur für Ärzte keine Möglichkeit, die zu entfernen, sondern sie müssen herauseitern. Gerade ältere und "günstige" Carbonschäfte dürfen deswegen AUF KEINEN FALL wiederverwendet oder durchgebrochen werden."
Frage/Problem: Welche Arten von Bögen gibt es und was für einen Bogen habe ich?
Antwort: Man hört ja immer wieder von den kuriosesten Bezeichnungen, die ein Bogen nur haben kann. Die Frage zielt genau auf dieses Thema ab. Ein Bogen kann nach seiner Bauweise und/oder nach seiner Herkunft benannt werden.
Bogenprofil/Bauart: Es gibt Bögen, die haben flache Wurfarme und auch generell ein flaches, im Querschnitt eher elipsenförmiges Aussehen. Diese Bögen nennt man Flachbögen oder Flatbows.
Andere Bögen weisen im Profil eher eine "D"-Form auf. Zuweilen kann diese Form auch nahezu Viereckig sein. Bögen mit dieser Bauweise haben keinen besonderen Namen.
Bogenform/Funktionsweise: Die in Europa wohl häufigste Form ist ein langer, fast gerader Bogen, der ein "D"-Profil aufweist und zu den Enden hin spitz ausläuft. Diese Bögen nennt man Englische Langbögen.
Eine andere, ähnliche Form ist ein gerader langer Bogen mit fast viereckigem "D"-Profil. Die Enden bleiben aber breit und sind oft auch ein Stück nach hinten gebogen. Diese Bögen nennt man Wikingerbögen.
Die dritte Form, die ein Bogen haben kann, ist ähnlich einer geschweiften Klammer ( } ). Die Enden der Wurfarme zeigen im ungespannten Zustand nach vorn, vom Schützen weg. Bei dieser Bogenform werden beim Aufspannen die Wurfarme nach hinten gebogen. Solche Bögen sind meistens kürzer als der Wikinger- oder der englische Langbogen und man nennt sie Recurvebögen
Die vierte Form des Bogens stammt überwiegend aus dem asiatischen Raum. Diese Form bezeichnet vielmehr eine Bauart und wird aus verschiedenen Hölzern, Tierleim und/oder Lederwicklungen hergestellt. Solche Bögen nennt man Kompositbögen Die Form des Bogens ist damit egal. Ein Langbogen, der aus verschiedenen Schichthölzern und Glasfaserlaminat hergestellt wurde, ist genauso ein Kompositbogen, wie ein traditioneller hunnischer Reiterbogen, der aus Holz, Knochen und Knochenleim hergestellt wurde.
Bei der fünften Form ist der untere Wurfarm des Bogens wesentlich kürzer als der obere. Diese Bogenform wurde eher in Japan eingesetzt und ist als Zenbogen, japanischer Reiterbogen oder auch Samuraibogen bekannt. Die Genaue Bezeichnung dafür ist Yumi oder Daikyu.
Herkunft/Fundort: Skythenbogen: Diese Bogenform wurde besonders bei den Skythen gefunden. Der Bogen kann vom Pferd geschossen werden und gehört deshalb auch in die Rubrik Reiterbogen
Hunnenbogen: Wie bei den Skythen, wurde dieser Bogen den Hunnen zugeordnet und er zählt ebenfalls zu den Reiterbögen
Stelloorbogen: Dieser Bogen wurde im Stellmoor gefunden und ist ein Wikingerbogen.
Ungenaue Bezeichnungen:
Bei vielen Bezeichnungen ist nicht sofort klar, was der gegenüber meint. Denn die verwendete Bezeichnung ist entweder ein Oberbegriff oder ein nicht genau definierter/festgelegter Begriff.
Reiterbogen: Ein Reiterbogen ist in den meisten Fällen ein Recurvebogen, kann aber auch ein "Zenbogen" sein. Ebenso kann es jeder andere beliebige Bogen sein, den jemand von einem Pferd aus schiesst.
Jagdbogen: Viele Händler bieten ihre Bögen als "Jagdbögen" an. Aber bei unterschiedlichen Angeboten werden unterschiedliche Bögen gezeigt. Ein Jagdbogen ist zumeist ein kürzerer Bogen mit einer starken Pfundzahl. Kurz, damit er nicht so stark behindert und stark, damit er sein Ziel auch ernsthaft verwundet. Einige Jagdbögen sind aber auch englische Langbögen, deren Pfundzahl so hoch ist, dass man -in den entsprechenden Ländern- damit jagen darf.
Kurzbogen: Ein Kurzbogen ist auch nicht genau definiert. Diese Bezeichnung ist populär geworden durch die unzähligen Fantasy MMO`s. Ein Kurzbogen kann ein Hunnenbogen oder ein Skythenbogen sein, weil er kleiner ist, als ein Langbogen.
Und hier nochmal eine kleine Übersicht:
Langbogen: -Wikingerbogen (auch Stellmoorbogen) -englischer Langbogen -kann auch ein Recurvebogen sein (wobei die recurves hier meistens nur angedeutet sind -Flatbow -Yumi/Daikyu - -
Reiterbogen: -Skythenbogen -Hunnenbogen -Tartarenbogen -Awarenbogen -kan auch ein Recurvebogen sein -Flatbow - -
Dieser Post wurde mit Hilfe von Kiras noch einmal überarbeitet. Danke Kiras
Frage: Schadet es meinem Bogen, wenn ich ihn in der Sonne liegen lasse?
Antwort: Jein. Prinzipiell kommt es auf das Material des Bogens an. Habt ihr einen Bogen, der mit Latexschaum ummantelt ist, dann gibt es hier ganz gewiss unschöne Beschädigungen (Latexkrebs etc.)
Bögen, die mit einer Glasfaserbeschichtung laminiert sind, sollten auch nicht unbedingt in die Sonne gelegt werden. Zuweilen kann ein kleiner Kratzer oder Haarriss im Bogen sein, der dann austrocknet und absplittert. Beim nächsten Schuss ist es möglich, dass sich eine größere Fläche des Laminats ablöst. Holzbögen (auch Manao) sind gegenüber Sonneneinstrahlung jetzt nicht so sehr anfällig. Allerdings ist es möglich, dass die Wachsschicht auf dem Bogen aufgeweicht wird, wodurch sich das Schussbild verändern kann. Was ebenfalls zu beachten ist: Holz arbeitet auch, wenn man es erwärmt, so kann auch das Veränderte Schussbild erklärt werden.
Lagerungshinweise: Bögen sollten möglichst im Schatten abgestellt werden und zwar so, dass: - sie nicht so leicht umfallen können - sie im entspannten Zustand weggestellt werden (die Sehne ist also gelöst) - sie nicht von herabfallendem Material beschädigt werden können. - sie keinen extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind - sie möglichst trocken lagern - vor Wettereinflüssen geschützt sind. Es gibt verschiedene Bogenhalter und Bogenständer, auf die man Zurückgreifen kann. Viele Varianten sind sehr schnell improvisiert.
Fazit: Am besten niemals einen Bogen, egal aus welchem Material er gefertigt ist, in die Sonne, die nächste Pfütze oder überhaupt irgendwo hinwerfen/unachtsam hinlegen. Euer Larpschwert werft ihr ja auch nicht einfach achtlos in die nächste Ecke, oder? Einfach ordentlich behandeln den Bogen, dann habt ihr Lange eure Freude daran.
Frage: Ich habe mir einen Bogen gekauft und da stehen verschiedene Zahlen und Zeichen drauf, was bedeuten die eigentlich?
Antwort: Wenn ihr euch einen Langbogen kauft, dann stehen kurz unter oder über dem Griff drei Zahlen auf der Innenseite des Bogens.
Hier mal ein Beispiel: 60" 25# 27"
Das bedeutet: Der Bogen ist 60 Zoll lang (60") Der Bogen hat eine Kraft von 25 Pfund (25#) aber NUR... bei einem Auszug von 27 Zoll (27") Wenn ich einen Auszug von 27" habe, dann entspricht das einer Kraft von 25 Pfund. Zieht ihr den Bogen weiter aus, verändert sich die Kraftkurve. Ebenso, wenn ihr ihn nicht bis 27" auszieht. Der Auszug weist auch darauf hin, dass man den Pfeil nicht weiter ziehen sollte als es diese Zahl vorgibt. Bei vielen Larpern ist dies leider der Fall. Das schadet auf Dauer den Zugeigenschaften des Bogens.
Weitere Maße beim Bogenschiessen: Spinewert: gibt die Biegefähigkeit des Pfeilschaftes an Grain(gr): gibt an, wie schwer ein Pfeilschaft/Pfeilspitze/kompletter Pfeil ist Pfeilschaftdurchmesser: wird in Zoll angegeben. Üblich sind 5/16 Zoll und 11/32 Zoll bei Holzpfeilen. Bei 25# oder 30# genügt ein Durchmesser von 5/16 Zoll.
Frage: Zitat von: Ludwig am 17. April 2011, 15:30:19
Zitat
Der Pfeil wird auch nicht am Ende mit Daumen und Zeigefinger angefasst. Der Zeigefinger liegt über der Pfeilnocke (Das Ding mit der Kerbe, um den Pfeil an die Sehne zu stecken) und die anderen drei Finger (Mittel-, Ring-, und kleiner Finger) liegen unter dem Pfeil.
Ich kenne das ohne kleinen Finger...ist das falsch?
Antwort: Nein es ist nicht falsch. Viele Bogenhandschuhe haben auch nur drei Finger, weil die meisten europäischen Schützen tatsächlich nur mit Zeige-, Mittel-, und Ringfinger schiessen. Den Kleinen Finger kann man noch dazunehmen, muss man aber nicht (Bild 1).
Es gibt auch eine Möglichkeit das Schiessens, bei der man die Sehne nur mit dem Daumen zieht. Diese Variante stammt aus dem asiatischen Raum (Bild 3).
Frage: Ich möchte mir einen (LARP-)Bogen kaufen, welcher Bogen ist empfehlenswert?
Antwort: Wenn ihr euch einen Bogen kaufen wollt, dann müsst ihr verschiedene allgemeine Kriterien beachten. Diese wären: - Was will ich dafür Ausgeben? - zu welchem Zweck möchte ich den Bogen haben? (LARP, Reenactment, Bogenturniere)
Zusätzlich gibt es noch weitere Kriterien, die den einzelnen Bogen betreffen. Diese sind abhängig von der Bauart.
LANGBOGEN: - Der Langbogen sollte mindestens so groß sein, wie ihr selbst. (Es sei denn ihr wollt einen "Kurzbogen", wie er oben erwähnt ist, schiessen) - Der Langbogen hat eine höhere Durchschlagskraft als ein Recurve- oder "Reiterbogen". - Der kleinste Fehler im Schussablauf wirkt sich auf den Pfeil aus.
RECURVEBOGEN: - Beim Recurvebogen erhält der Pfeil einen stärkeren Drall und fliegt dadurch stabiler - Durch den höheren Drall vermindert sich die Durchschlagskraft des Pfeiles. - kleine Fehler im Schussablauf wirken sich nicht so Stark auf den Pfeil aus, da dieser besser stabilisiert ist.
Frage: Welche Pfeile soll ich mir zum LARPen kaufen. Gibt es da irgendwelche Tipps? Worauf muss ich beim Pfeilcheck achten?
Antwort: Ich werde hier nicht die Pfeile der einzelnen Anbieter durchgehen und bewerten. Bei den gängigen Herstellern ist es eh nur persönlicher Geschmack, für welchen Hersteller man sich entscheidet.
Die wichtigste Unterscheidung ist die zwischen Rundkopfpfeilen und Flachkopfpfeilen.
Rundkopfpfeile: Diese Pfeile fliegen wesentlich weiter, prallen aber an harten Oberflächen stärker ab als Flachkopfpfeile, wodurch die Gefahr für Umstehende Personen größer wird, dass sie Verletzt werden. Manche Orgas verbieten bereits Rundkopfpfeile auf ihren Cons (So zumindest mein aktrueller Wissensstand)
Flachkopfpfeile: Fliegen nicht so weit, da sie einen höheren Luftwiederstand haben, prallen aber auch nicht so stark ab. Das Verletzungsrisiko für umstehende Personen ist daher geringer.
Pfeilcheck: Bevor ihr eure Pfeile zu einer Con mitnehmt, überprüft folgende Punkte:
- Sitzt die Befiederung (die Gummifletches) fest(!) am Pfeil? - Ist der Pfeilkopf fest auf dem Pfeil drauf? - Ist die Nocke (Das Stück wo die Sehne eingespannt wird) fest am Pfeil? - Hat der Schaft Dellen, Risse, Brüche, Absplitterungen? - Ist das Polster am Pfeilkopf fest? - Ist das Polster am Pfeilkopf sauber, beschädigt?
Ist ein Kriterium nicht erfüllt, sollte der Pfeil nicht mitgenommen werden.
Wenn ihr auf der Con angekommen seid, überprüft die Pfeile nochmal, und zwar jeden Tag und nochmal, kurz bevor ihr sie verschiesst.
Frage: Ich möchte auf dem Drachenfest einen Bogenbauer spielen. Gibt es da bestimmtes Werkzeug, das ich brauche, damit man mich als Bogenbauer erkennt?
Antwort: Spezielles Werkzeug für einen Bogenbauer in dem Sinne fällt mir jetzt nicht ein. Es gibt aber Werkzeug, dass man zum Bauen eines Bogens unbedingt benötigt. Etwa eine kleine Rundfeile, ein Ziehmesser, ein normales Holzmesser, einen Hobel und eine Schwanenhalsklinge wären schon geeignet.
Woran man einen Bogner erkennt ist aber ein anderes Arbeitsgerät. Der "Tillerbaum". Ein Senkrecht(!) in die Erde gerammter Pfahl, an dem eine Auflage für den Bogen, eine Skala und ein Zugseil befestigt sind. Der Name "Fletcher" weist übrigens auf einen Bogenbauer hin. Wenn euer Charakter einen solchen Nachnamen hat, könnte das Eingeweihten auch helfen.
ACHTUNG: Wenn ihr eine Reparatur am Bogen ausspielt, kratzt nicht mit dem Werkzeug am Bogen rum, das können euch Bogen und Besitzer sehr übel nehmen.
Zitat von: Laslo am 04. Mai 2011, 11:51:57
Ein Fletcher ist ein Pfeilmacher. Allerdings kann man beides im Spiel gut kombinieren. Es gibt durchaus Spieler, die bereit sind, IT verschossene Pfeile nachzukaufen. (Auf kleineren Cons wird sowas teilweise auch durch die Orga gestützt/gefordert.)
Zitat von: Eisenbeiß am 04. Mai 2011, 16:41:17
... und der Bogenbauer ist nicht etwa der "bow maker", sofern man von dem Sportgerät spricht, sondern der "bowyer". Der bow maker stellt Bögen für Streichinstrumente her.
Antwort: Natürlich. Wenn ihr euch Pfeilschäfte kauft, achtet auf die richtige Länge (immer etwa 1-2 Zoll länger kaufen als man braucht) und den richtigen Spinewert. Zuerst bestimmt ihr, wo an eurem Pfeilschaft "hinten" ist und sägt eine Selfnocke aus. Bei Selfnocken ist zu beachten, dass ihr die Nocke quer zur Maserung des Holzes einsägt. Das verhindert ein einreißen des Schaftes wenn ihr die Sehne einspannt. Wenn ihr Plastiknocken aufkleben wollt, dann wartet damit bis nach der Befiederung. Nachdem die Selfnocke gesägt ist, bringt ihr die Befiederung an. Die könnt ihr gerade aufsetzen oder um bis zu vier ° gedreht. Sind die Federn angeklebt (authentisch kann man das mit Birkenpech machen) dann kann man noch die Wicklung anbringen. Dann wird die Spitze des Schaftes leicht angespitzt und die Pfeilspitzen draufgeklebt oder aufgeschraubt. (Auch hier kann man zum Kleben Birkenpech nutzen)
Zum Anbringen der Federn gibt es auch Befiederungsgeräte, die man dazu nutzen kann. Die Form der Federn bestimmt ihr selbst. vom normalen "shield" bis zu ausgefallenen Selbstkreationen ist alles möglich.
Frage: Ich möchte mir richtige Pfeile bauen, also keine Larppfeile. Kannst du mir da auch tips geben? Oder kennst Du jemanden, der tips geben kann?
Antwort: Nun, Pfeilbau scheint relativ einfach zu sein und ich habe es auch schon oben kommentiert. Wichtig ist bei Selfnocken, dass ihr euch anseht, wie die Maserung des Schafts verläuft. Quer zur Maserung wird der Pfeil für die Nocke eingesägt, etwa 0,5 cm. Das bedeutet logischerweise, dass die Leitfeder mit der Maserung gesetzt wird, also quer zur Nock steht. Hier mal ein Bild davon. Die obere, weiße Feder ist die Leitfeder und sitzt quer zur Nock:
Frage: Mein IDV Pfeil (Carbonschaft) hat einen Kratzer. Kann ich den abschleifen und wieder verwenden?
Antwort: NEIN. Wenn Carbonschäfte einen Kratzer haben, schmeißt sie weg. Die Stabilität des Pfeils ist nicht mehr gegeben. Und durch das abschleifen wird der Schaft zusätzlich geschwächt. Wenn ihr also Kratzer in euren Pfeilschäften habt, WERFT SIE WEG.
Auch hier nochmal der Sicherheitshinweis von Fahima:
Zitat von: Fahima am 09. Januar 2012, 01:06:20
"Kaputte Carbonschäfte NIEMALS durchbrechen! Warum nicht? Aus demselben Grund, warum man sie auch nicht wiederverwenden darf: Carbon hat eine brüchige Struktur und zersplittert in sehr feine Fasern. Wenn die ins Fleisch oder schlimmstenfalls ins Auge eindringen (weil man jemandem den kaputten Pfeil zum Beispiel auf die Brustplatte geschossen oder man z.B. aus Frust den Schaft zerbrochen hat) gibt es wegen der brüchigen Struktur für Ärzte keine Möglichkeit, die zu entfernen, sondern sie müssen herauseitern. Gerade ältere und "günstige" Carbonschäfte dürfen deswegen AUF KEINEN FALL wiederverwendet oder durchgebrochen werden."
Fahima
Hier noch ein kleiner Hinweis an alle LARP-Bogenschützen.
Dazu hier ein Zitat von Fabian: Zitat von: Fabian am 09. Juni 2011, 15:24:33
So werden wir das zukünftig handeln:
1. Fremdpfeile dürfen nicht weiterverwendet werden 1b. Die Spielleiter werden dies nicht prüfen. Sie sammeln, wenn Zeit sein sollte, Pfeile ein und legen sie am Schlachtfeldrand ab. Was nicht mitgenommen wird (keine Haftung durch uns) wandert in unser Veranstaltungsfundbüro und kann bis zum Ende der Veranstaltung dort abgeholt werden. 1c. In der Regel bleiben bis nach dem Ende einer Veranstaltung - mit Ausnahme kaputter Unterhosen, Gr 38 Springerstiefeln und siffigen Handtüchern keine Fundgegenstände übrig. Offensichtlicher Müll wird, so wie jeder andere Müll, entsorgt. 1d. Eventueller "Wertfundus" wird zu unserer Entlastung nicht mehr gesichtet oder zugeschickt, sondern ganz regulär dem Fundbüro der Stadt Diemelstadt (Ordnungsamt) abgegeben. Erfahrungsgemäß ist die Ausbeute eher gering nach so einer Veranstaltung. Fundsachen können dann da abgeholt werden.
Alles Rechtens. Und für uns vor allem viel weniger Arbeit! *hüpf* Viele Grüße
Fabian
Denkt also dran, dass ihr fremde Pfeile NICHT zurückschiesst.
Frage: Kann ich irgendwas machen, wenn mir auf dem Drachenfest meine Pfeile oder der Bogen kaputt gehen?
Antwort: Wenn sie richtig kaputt sind: fachgerecht entsorgen und neu kaufen. Wenn am Bogen lediglich die Sehnenwicklung oder die Sehne defekt ist, dann sollte man einfach eine Ersatzsehne dabei haben oder in Aldradach eine kaufen. Dazu müsst ihr aber die Länge eures Bogens wissen oder ihn zum Händler mitnehmen. Die Sehnenwicklung kann man selbst, in einem Fachgeschäft oder von einem kompetenten Bekannten wieder erneuern lassen
Bei den Pfeilen sollte der Schaft nicht mehr geklebt werden, wenn er defekt ist. Lediglich lose Fletches/Federn, Nocken oder Spitzen können wieder angeklebt werden. Dafür eignet sich Alleskleber oder Kontaktkleber ganz gut.
Denkt dran, eure Bögen und Pfeile für das DF vorzubereiten.
Frage: Ich habe keinen Köcher, kann ich meine Larppfeile auch in einen Trinkhornhalter stecken während der Schlacht?
Antwort: Sicherlich kann man die Pfeile im Trinkhornhalter "parken", ABER Nutzt einen Köcher oder wenigstens einen Stoffbeutel für eure Pfeile. Das Pfeilende kann gerade in einer Schlacht einen Neben- bzw. einen Hintermann verletzen, wenn dieser dagegenrennt oder gar mit dem Gesicht draufstürzt.
Ich wurde während des DF angesprochen, dies hier aufzunehmen, weil genau das vom Fragesteller beobachtet wurde.
Frage: Mein Bogen ist nass geworden, kann ich ihn über der Heizung oder mit einem Fön trocknen?
Antwort: NEIN. Lasst den Bogen einfch in einem normalen Raum trocknen. Für gewöhnlich sollte nur die Oberfläche nass sein, denn der Bogen war vorher eingeölt oder gewachst. Wenn ihr den Bogen mit einem Fön oder auf der Heizung trocknen lasst, dnn knn er sich verziehen. Manaubögen sind da besonders anfällig.
Frage: Ich habe mich entschlossen, einen Bogenschützen zu spielen. Kann ich mit einem Holzbogen auch bei schlechtem Wetter draußen üben?
Antwort: Bevor man mit einem Holzbogen raus geht, sollte man den Bogen vorher ölen oder wachsen. Mit Holzbögen solltet ihr nicht unbedingt im Regen oder bei Minusgraden üben. Bei kälteren Temperaturen ist es zudem ratsam, den Bogen nicht gleich auf volle Länge auszuziehen. Ihr solltet vorher ein wenig "pumpen" (vorsichtig mehrmals hintereinander kurz ein Stück weit ausziehen), damit der Bogen nicht gleich der maximalen Spannkraft ausgesetzt ist. Das "pumpen" kann also mit dem Aufwärmen und Streching beim Menschen verglichen werden. Zum Transport eignet sich auch eine Bogenhülle, die die Temperaturen nich gleich an den Bogen heranlässt.
Frage: Ich möchte mir einen Bogen selbst bauen, was muss ich dabei beachten?
Antwort: Wenn man sich nicht gerade einen "Flitzebogen" bauen möchte, ist das ein nicht ganz so einfaches und leichtes Unterfangen. Ihr braucht zunächst einmal das richtige Werkzeug. Dazu gehören: Säge (Fuchsschwanz oder Bandsäge), ein Beil oder Haumesser, ein Ziehmesser, ein kleiner Hobel, eine kleine Rundfeile (Schlüsselfeile), Schwanenhalsziehklinge, feines bis sehr feines Schleifpapier, einen Schraubstock, der möglichst gut gepolstert ist, einen Tillerbaum
Ihr könnt euch einen getrockneten Stave(Stamm, aus dem der Bogen entstehen soll) besorgen oder gleich einen Bogenrohling kaufen. Als Holzsorten eignen sich Akazie (Robinie), Esche und Eibe.
Wenn ihr einen Stave habt, müsst ihr ihn vielleicht noch teilen, meistens sind sie aber schon soweit vorbereitet. Dann schneidet ihr euch ein Stück zurecht, aus dem ihr dann den Bogen bauen wollt. Ihr müsst euch also den "Bogenrohling" herstellen. Der sieht dann etwa so aus.
Ihr zeichnet euch die Form des Bogens auf und arbeitet diese dann mit dem Beil und/oder Ziehmesser heraus. Die Seite des Rohlings, die früher mal beim Baum nach aussen gezeigt hat, zeigt auch jetzt wieder nach vorn, also wenn ihr den Rohling wie einen Bogen haltet, dann zeigt diese seite zum Ziel. Ich nenne diese Seite einfach "vorn". Auf der Vorderseite müsst ihr euch das Holz anschauen. Ihr erkennt Jahresringe. Jetzt ist es wichtig, die Jahresringe abzutragen, so lange, bis ein Jahresring durchgehend unbeschädigt frei liegt. Wenn noch Reste von anderen Jahresringen drauf sind, oder der Jahresring durchgeschabt wurde, wird der Bogen brechen. Wenn ein Jahresring frei liegt, könnt ihr euch mit der Rückseite befassen. Hier arbeitet ihr den Griff und die Wurfarme aus. Vorsicht: achtet darauf, dass das Holz nicht splittert und ihr zu viel abtragen müsst. Vom Griff zum Ende sollten sich die Wurfarme verjüngen. Die Mitte des Bogens sollte nicht die Mitte des Griffes sein. 1/3 des Griffes liegt oberhalb der Mitte und 2/3 unterhalb der Mitte. Wenn ihr alles gut ausgearbeitet habt, dann nehmt ihr die Schlüsselfeile und setzt etwa 2 cm vom Ende des Wurfarmes die Kerben für die Sehne an. Die Kerben sollten nur an den Seiten und der Rückseite entlanglaufen. An der Vorderseite würden sie den Jahresring durchbrechen -->Bogen kaputt.
Jetzt baut ihr euch einen Tillerbaum oder stellt einen vorhandenen auf, bindet eine normale Schnur als Sehne an den Bogen (Die Schnur darf nicht gespannt sein) Und zieht den Bogen ein kleines Stück aus.
Jetzt seht ihr, wie die Wurfarme sich biegen. Ziel ist es, ein gleichmässiges Biegen zu erreichen. Beim tillern sieht man, wo die Wurfarme noch zu starr sind und wo man noch etwas wegnehmen muss. Auch die Zugstärke lässt sich zu einem gewissen Maß "einstellen". Hier mal ein interessanter Bericht, wie man tillert und welche Probleme dabei auftreten. Hier der link: http://www.bogengreis.de/main/artikel/ne...ogen_tiller.htm Und hier der Inhalt: "Tillern bedeutet, durch gezielte Wegnahme eine gleichmäßige Biegung des Bogens zu erreichen. Bei diesem Arbeitsschritt entscheidet sich, ob man ein Stück Brennholz, oder einen Bogen hergestellt hat. Wann wo wie viel Holz weg genommen werden muss, ist vor Allem Erfahrungssache. Um das Ganze noch ein bisschen komplizierter zu machen, kann jedes Stück Holz verschieden auf eine Abnahme reagieren. Kommen dann noch Äste oder welliger Faserverlauf hinzu, wird es für einen Anfänger echt hart. Hier entsteht auch die endgültige Bogenform, das Design, dass man für den Rohling entworfen hat, ist nur eine Annäherung. Nach dem Tillern kann alles ganz anders aussehen.
Soviel zur Theorie, jetzt zur Praxis:
Der erste Schritt ist immer der Bodentiller. Das heißt, man stellt den Bogen (oder das, was ein Bogen werden soll) auf den Boden und fixiert das Ende mit einem Fuß. Das andere Ende hält man mit der linken Hand fest und drückt jetzt vorsichtig auf den Griff. Biegt er sich schon? Wenn ja, welche Seite biegt sich mehr? Nach dieser Beurteilung wird an der stärkeren Seite Holz abgenommen. Wieder auf den Boden, wieder beurteilen, stärkere Seite Holz runter. Das macht man so lange, bis sich die beiden Seiten gleichmäßig biegen.
Der nächste Schritt beginnt damit, dass die Sehnenkerben eingefeilt werden. Ich benutze dazu eine Rundfeile, wie sie für das Schärfen von Motorsägenketten verwendet wird. 4,5 mm Durchmesser. Da bei diesem Bogen später noch Tips aufgeleimt werden sollten, feilte ich die Kerben nur seitlich soweit ein, dass die Tillersehne ohne abzurutschen hielt. So konnte ich nach dem Aufleimen der Tips gegebenenfalls noch die Kerben korrigieren. Nachdem ich mit dem Bodentiller zufrieden war, kam der große Moment, der Bogen lag zum ersten Mal auf dem Tillerstock.
Das Tillern besteht eigentlich aus dem immer wieder gleichen Ablauf: Der Bogen wird auf den Tillerstock gelegt und vorsichtig ein Stück weit ausgezogen, maximal auf das gewünschte Zuggewicht. Dann wird die Sehne am Tillerstock eingehängt und die Biegung des Bogens beurteilt. Biegt er sich gleichmäßig? Nein. Also werden die steifen Zonen mit dem Bleistift markiert. Bogen einspannen und diese Stellen nacharbeiten. Seit ich mit einmal einen Bogen durch zu schnelle Abnahme mit der Raspel versaut habe, wurde dieses Werkzeug beim Tillern weitestgehend von der Werkbank verbannt. Mittlerweile benutze ich fast ausschließlich eine Ziehklinge. Dauert vielleicht etwas länger, aber..... So, die steifen Stellen wurden "verarztet", also wieder rauf auf den Tillerstock und wieder vorsichtig ausgezogen. Dabei nicht sofort stur auf das angepeilte Zuggewicht wuchten, sondern direkt auf das Biegeverhalten achten. Außerdem ist es wichtig, den Bogen nach jeder Änderung ca. 30-40 Mal "warm" zu ziehen. Holz braucht einen Moment, bis es die Änderungen "merkt"! Danach wieder die Biegung beurteilen, steife Stellen markieren und nacharbeiten. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis die Biegung absolut gleichmäßig ist. Fertig? Höchstens mit den Nerven! Zugwaage anhängen und langsam weiterziehen bis zur nächsten Kerbe auf dem Tillerstock. Und jetzt wiederholt sich unser Spiel! Und zwar so lange, bis man am Vollauszug angelangt und der Tiller gut ist, oder der Bogen mit einem hässlichen Geräusch diese Welt verlässt.
Vollauszug nennt man den maximalen Auszug, den der Bogen im späteren Leben erfahren soll. Wenn man seine Bögen schon selbst baut, sollte man seinen Auszug daher wissen und direkt darauf tillern. Da ich, wie meine Frau immer wieder gerne betont, direkt von einem Affen abstamme, ziehe ich satte 31". Das heißt, das meine Bögen auch auf eben diesen Auszug hin getillert werden, also bei diesem Auszug eine ideale Biegung aufweisen (ein Zustand, den ich hoffentlich irgendwann einmal erreichen werde!).
Bei den letzten Bögen hatte ich mir Probleme eingehandelt, weil ich a) die Tillersehne nicht rechtzeitig verkürzt, und b) an den Enden zu heftig gearbeitet hatte. Diese Fehler wollte ich diesmal nicht wiederholen. Daher bezog ich die griffnahen Bereiche direkt in den Tiller mit ein. Leider war ich dabei anscheinend etwas zu ungestüm, was die Esche direkt mit Stringfollow belohnte! Was mich allerdings viel mehr störte, war ein leises Knistern, dass jedes Mal beim Auszug zu hören war. Nach eingehender Prüfung musste ich feststellen, das der Zierstreifen im Griff die Ursache war. Dieser besteht aus 4 Lagen Palisander-Furnier, die mit Ponal verklebt sind. Bei genauem Hinsehen konnte ich erkennen, dass sich beim Ausziehen leichte Spalten öffneten. Bevor an ein Weitertillern zu denken war, musste dieses Problem gelöst werden, ansonsten lief ich Gefahr, das es mir den Griff absprengte. Eine Wicklung wollte ich nicht, die hätte meiner Meinung nach das Bild gestört. Also spannte ich den Bogen am Wurfarm ein, und bestrich die kompletten Griffbereich mit Epoxydharz. Dieser wurde mit der Heißluftpistole flüssig gemacht und in die Leimfugen einmassiert. Danach war dann mal wieder für einige Tage Pause angesagt. Nach 2 Tagen machte ich weiter. Und Wunder oh Wunder, es war Ruhe. Nix mehr Knistern. Die Epoxy-Kur hatte gewirkt! Nach diesem Zwischenspiel verlief der Tiller weitestgehend problemlos. Nur kurz vor Vollauszug begann ein Wurfarm plötzlich, leicht zu knicken. Bis ich dies wieder ausgeglichen hatte, lag ich vom Zuggewicht leider nicht mehr auf den angestrebten 40#, sondern nur noch bei 32. Schade, aber leider nicht zu ändern."
Viel Spaß beim Bauen. Und wenn es nicht klappt beim ersten Mal? das Brennholz verheizen und nen neuen Stave suchen. Lasst euch auch von jemandem helfen, der schon mindestens einen Bogen erfolgreich gebaut hat.
Zitat von: Eloín O´Flaherty am 02. Dezember 2011, 12:08:32
Hast Du nicht mal Lust einen kleinen Workshop zu veranstalten? Kost und Logis frei.
Gerne. Wenn jeder seinen Stave und zumindest eine Abziehklinge und Sandpapier mitbringt ;D Sowas dauert allerdings auch mindestens ein Wochenende.
Frage Wie kann man die denn Verzieren, ohne dass die Eigenschaften des Bogens darunter leiden? Bemalen (und womit?), Sachen dranbinden (Federn o.Ä), Einkerbungen (glaub ich nicht wirklich dran, aber der vollständigkeit halber...)? Oder was euch sonst noch so einfällt^^
Antwort:
Alles was an einem Bogen an Veränderungen drankommt, verändert auch das/die Schußverhalten, Schußkraft, Zielgenauigkeit, Stabilität, etc.
Bemalen: Bemalen kann man einen Bogen natürlich, allerdings sollte er vorher mit einem Glasfaserlaminat überzogen werden. Das Problem dabei ist, dass man den Bogen normalerweise einölt/einwachst um ihn wasserresistent zu machen. Wasserfarben scheiden also aus. Bei allen anderen Farben kann ich nicht sagen, wie und ob sie das Holz angreifen oder überhaupt haften bleiben. Deshalb das Glasfaserlaminat. Das Laminat sollte aber nicht angeschliffen werden. Zudem kann man bei einer BEmalung nicht mehr erkennen, ob der Bogen Stauchrisse oder Bruchstellen entwickelt. -> Sicherheitsrisiko
Sachen dranbinden: Kann man machen, muss man aber nicht. Alles was im Bereich des Griffes angebunden wird, führt zu KEINER Beeinträchtigung. An den Wurfarmen sieht das schon wieder anders aus. Diese werden gebremst, können im schlimmsten Fall sogar asymmetrisch agieren und brechen.
Einkerbungen: Seitlich KANN man einen Bogen einkerben, allerdings nur an den Enden, und das wirkt sich auch schon destabilisierend auf den ganzen Bogen und mindernd auf die Zugkraft des Bogens aus und sollte auch nur VOM PROFI gemacht werden. Hier ist die Gleichmäßigkeit, das Zuggewicht der Wurfarme etc zu beachten. Insgesamt ist es eine schlechte Idee. Ich RATE also davon AB, da es zudem auch ein SICHERHEITSRISIKO darstellt.
Achtung: Orientiert euch mit euren Bögen nicht zu sehr an den Bildern von Bögen aus Computerspielen oder Filmen. Viele von den Bögen würden bei der ersten Nutzung brechen. Der Bogen ist eine der ältesten Waffen, welche die Menschheit gebaut hat. Wenn es möglich wäre, ihn großartig zu verzieren, dann hätte man es sicherlich schon getan. Ein Bogen ist kein Schwert und eher etwas für Puristen.
Das wäre eine Möglichkeit, ist aber schwer zu bauen.
Dieses Model ist nicht möglich, wenn man nicht gerade einen modernen Compoundbogen hat. Für das LARP also völlig nutzlos.
Der wäre viel zu schwer und die Wurfarme würden zu langsam reagieren. Der Wird auch nicht viel Kraft entwickeln, da er sehr wahrscheinlich kurz unter- oder oberhalb des Griffes brechen würde
Hier noch ein Beitrag von Chalicee, den ich gerne auch hier posten möchte. Es geht um die Sicherheit beim Bogenschiessen (In erster Linie um die Sicherheit der Spieler)
Zitat von: Chalicée am 15. Juni 2011, 19:16:03
liebe Admins, ich finde die Aussage so wichtig, dass ich darum bitte, entweder einen separaten Strang zu öffnen oder diese regelung unter Lost& Found oder News der Orga einzustellen!!! Zitat von: Fabian am 09. Juni 2011, 15:24:33
So werden wir das zukünftig handeln:
1. Fremdpfeile dürfen nicht weiterverwendet werden 1b. Die Spielleiter werden dies nicht prüfen. Sie sammeln, wenn Zeit sein sollte, Pfeile ein und legen sie am Schlachtfeldrand ab. Was nicht mitgenommen wird (keine Haftung durch uns) wandert in unser Veranstaltungsfundbüro und kann bis zum Ende der Veranstaltung dort abgeholt werden. 1c. In der Regel bleiben bis nach dem Ende einer Veranstaltung - mit Ausnahme kaputter Unterhosen, Gr 38 Springerstiefeln und siffigen Handtüchern keine Fundgegenstände übrig. Offensichtlicher Müll wird, so wie jeder andere Müll, entsorgt. 1d. Eventueller "Wertfundus" wird zu unserer Entlastung nicht mehr gesichtet oder zugeschickt, sondern ganz regulär dem Fundbüro der Stadt Diemelstadt (Ordnungsamt) abgegeben. Erfahrungsgemäß ist die Ausbeute eher gering nach so einer Veranstaltung. Fundsachen können dann da abgeholt werden.
Alles Rechtens. Und für uns vor allem viel weniger Arbeit! *hüpf* Viele Grüße
Fabian
Merci, die Fundusmama, die sich ebenfalls über die Erleichterung freut (und nie wieder von Spielern aus Kartons ausgekippt und verstreute Pfeile aufsammeln muss)
Frage: Wie kann ich feststellen, ob mein Bogen 25 bzw. 30 Pfund hat?
Antwort: Wenn ihr euch einen Bogen beim Händler gekauft habt, dann stehen ja die weiter oben genannten Zahlenkolonnen drauf. Wenn die Angabe sagt, dass der Bogen 25 Pfund hat, stimmt das auch. Bei privaten Käufen, selbstbauten oder wenn die Zahlenkolonnen fehlen, müsst ihr einfach messen. Das macht man mit einer Zugwaage. Es gibt Zugwaagen, die für Bögen usgelegt sind (Wegen des Festhaltens) Aber es gehen auch normale. Wichtig beim messen ist, dass ihr die Sehne soweit auszieht, wie ihr es auch im Normalfall tun würdet.
ZUSATZ:
Wenn ihr die Larppfeile verschiesst, schaut auf euren Bogen, für welchen Auszug die angegebene Pfundzahl gilt. Larp-Pfeile haben generell eine Überlänge. Dadurch kann es passieren, dass ihr den Pfeil zu stark zieht und den Bogen damit überspannt. Das sorgt dafür, dass: 1. Die Zugkraft des Bogens schneller nachlässt 2. Der Bogen brechen kann, was nicht immer schmerzfrei für den Schützen passiert. 3. Der Pfeil mit einer größeren Pfundzahl verschossen wird und nicht mehr sicher ist.
Die Kraft die der Bogen mit größerem Auszug aufbaut, steigt exponential - bis zu einem gewissen Punkt. Macht euch also an euren Pfeilen eine Markierung an der Stelle, wo der auf dem Bogen angegebene Auszug erreicht ist. Unter dem Griff sind Zahlen angegeben. Diese sind: 60" 50# 27" Das bedeutet, dass der Bogen 60 Zoll lang ist und eine Spannkraft von 50 lbs hat. Die 50 lbs hat er bei einem Auszug von 27". Wenn der Bogen also gespannt ist, und die Sehne um 27 Zoll ausgezogen wird, hat der Bogen eine Kraft von 50 lbs.
Daher markiert euch also bitte eure Pfeile entsprechend den Angaben auf eurem Bogen, damit ihr die Zugkraft nicht unnötig steigert.
Frage: Welche Kopfbedeckung eignet sich am besten zum Bogenschiessen?
Antwort: Häufig steht an dieser Stelle das Wort Eisenhut. Fail! Schaut euch mal historische Bilder von Bogenschützen an. Keiner von denen hat einen Eisenhut auf. Wenn man beim Schiessen die Sehne auszieht, merkt man ganz schnell, dass die Krempe des Eisenhutes stört. Für Armbrust- und andere Schützen ist sie Ideal (Sonnenschutz). Bogenschützen sollten sich einen Normannenhelm, Topfhelm, Schaller (ohne Visier) oder eine Hirnhaube zulegen. Eine normale Kettenhaube tut es natürlich auch. Darunter macht sich eine Bundhaube ganz gut.
Wenn es um zivile Kopfbedeckung geht: da gibt es keine, von der man sagen kann "Die trägt nur ein Bogenschütze". Zwar werden einige Kopfbedeckungen mit Bogenschützen in Verbindung gebracht (Robin Hood und sein nach vorn spitz verlaufender Hut), aber sowas gibt es nicht.
Aus gegebenem Anlass sei hier noch ein kleiner Hinweis zur Ausrüstung des Bogenschützen gegeben.
Zitat von: Jaleh am 24. Februar 2012, 15:19:12
Mir ist es aufgefallen das viele Larpbogenbschießanfänger keine Schießhandschuhe nutzen und dann sich durch Plastikfletchen der Pfeile an der linken Hand regelrechte Schrammen zuziehen und natürlich da ungeübt auch an der rechten Hand durch die Sehne zT schmerzhafte Stellen an den Fingerkuppen zuziehen. Vielleicht kann man in den Ratgeber Schießhandschuhe mitaufnehmen und als Ausrüstung empfehlen?
Das Bild zeigt einen sogenannten "Tab". Ein Schutz für die Finger, damit die Bogensehne nicht so sehr einschneidet. Für ungeübte Bogenschützen ist dieser Tab zu empfehlen. Geübte Schützen, die mehrmals Wöchendlich und/oder mit höheren Pfundzahlen schiessen, benötigen es nicht unbedingt, es ist aber ratsam.
Ein Handschuh an der Hand, die den Bogen festhält, schützt vor "Schnitten" durch die Befiederung. Es müssen keine dicken Handschuhe sein, dünne, fingerlose Lederhandschuhe genügen. Manche (ich auch) machen es auch so, dass sie eine Armstulpe anziehen, die bis auf den Handrücken geht und ein Loch für den Daumen hat.
Zitat von: Bero Wolfenberg am 07. März 2012, 08:11:46
Rechte Hand - bzw Auszugshand: Hier gehört sicher ein Fingerschutz dazu. Es geht nicht nur darum, dass das Halten der Sehne unangenehm ist. Man klemmt sich die Finger regelrecht ab, wenn man bedenkt dass eine dünne Schnur mit 25 Pfund Zuggewicht einschneidet. Es kann dadurch sogar zu tauben Fingern führen. Das geht wieder weg - ist aber sehr sehr unangenehm. Von historischer Seite (so habe ich jedenfalls in einem Buch über englische Langbogenschützen gelesen) gehören eigentlich eher Fingertabs als Schießhandschuhe her, die sehen so aus:
Die Finger schlüpfen dabei in die Löcher rechts, der Zeigefinger liegt dann auf der Rückseite des Tabs am oberen Teil an, die restlichen an der Unterseite. Mit der Seite, die man hier sieht, geht man an die Sehne und zieht. In der Aussparung zwischen Zeigefinger und Mittel/Ringfinger wird der Pfeil eingenockt. Ich persönlich mag Tabs allerdings nicht, weil sie mir zu sehr in der Hand herumbaumeln und mich stören.
Für die linke Hand gibt es traditionell den Armschutz, also einfach eine "Lederarmschiene", die aber mit der Schnürung nach außen angebracht wird und mit der Lederseite innen den Unterarm gegen den Schlag der Sehne schützt. Man glaubt kaum, was man hier für blaue Flecke bekommen kann :-) Die Erweiterung davon ist der Armschutz, der auch den Handrücken schützt.
Normalerweise würde man solche Handschuhe eher tragen, wenn man mit einem Bogen ohne Pfeilauflage schießt, also der Pfeil tatsächlich über den Handrücken streift. Ich persönlich nutze diesen auch, obwohl ich mit Pfeilauflage schieße. Ich schütze den Handrücken vor den Fletches und es sieht einfach etwas weniger Standard aus :-) Da das verstärkte Leder im Unterarmbereich nicht ausreichend gegen den Schlag der Sehne schützt, habe ich noch einen einfachen Armschutz aus Rüstleder innen eingeklebt, nun passt es wunderbar.
Ich denke es lässt sich sagen: Kein Bogenschütze würde ohne Schutzkleidung für seine sensiblen Bereiche in einem Gefecht auflaufen - und auch nicht zur Jagd
Viele Grüße Bero
Solch eine Kombination aus Unterarm- und Handschutz ist praktisch. Man muss nicht zwei Sachen mitschleppen und hat es auch schneller angezogen. Wem die Sehne beim Bogenschießen gegen den Unterarm schlägt, der macht etwas falsch. Man streckt den Arm aus und dreht den Unterarm dann raus. Wer die Technik sehen möchte, kann beim Bogenhändler oder im nächsten Bogenverein nachfragen. Ich zeige es euch auch gerne. Bei den Larpbögen, die nur max 30 lbs haben, ist es nur unangenehm, bei stärkeren Bögen gibt es auch schon mal dicke Hämatome. Durch den Schlag der Sehne gegen den Unterarm ziehen viele reflexartig den Arm kurz ein oder zucken ihn zur Seite weg. Dadurch wird der Pfeil verrissen und trifft (bei Larppfeilen) bis zu einem halben Meter neben dem gezielten Punkt. Und das muss nicht sein. Aus diesem Grund möchte ich hier auch noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen: NEHMT EUCH ZEIT BEIM SCHIESSEN feuert nicht wild in die Menge sondern überlegt vor dem Schuss, ob ihr es wirklich riskieren wollt.