"Hmmm, ich hoffe, wir können die Gefahren für den Baum so klein wie möglich halten."
Bernulf nahm noch einen Schluck von seinem Bier, sah dann kurz zum Eingang, als eine Gruppe Akademieschüler eintrat um etwas zu essen. Dann kehrte er wieder zurück zu dem Gespräch.
"Also könnte man sie vielleicht mit etwas Brot und einem Stück Fleisch beruhigen, diese Rotkappen? Oder wäre das vergebens?"
Gawayn nahm einen tiefen Schluck aus seinem Krug. "Das hängt auch von den Vorlieben des Rotkappen ab und von seiner Erziehung. Theoretisch können sie alles Fressen,zumindest wenn sie ihre Zähne daran ansetzen können.
"Ich werde ihnen lieber aus dem Weg gehen." meinte Bernulf lachend "Wenn Du einen Schlafplatz suchst, kann ich Dir den Speicher hier empfehlen. Aber es gibt auch tiefer im Wald einige Siedlungen." Er machte eine kurze Pause "zu welchem Lager gehörst Du denn auf dem Drachenfest? Oder bist Du in der Stadt zu finden.?"
"Ich bin sehr genügsam, was einen Schlafplatz angeht, ich werde nachher den Wirt fragen, ob das was in dem Beutel war, noch für ein Zimmer reicht. Was den grossen Wettkampf angeht, die meisten von uns tuen sich schwer darin, sich einem einzelnen Aspekt unterzuordnen. Ich bin in der Stadt zu finden und werde mir die Langeweile damit vertreiben, Sterblichen dabei zuzusehen, was sie Magir nennen."
"Das wird reichen, was da in dem Beutel war. Ich werde mal mit dem Wirt sprechen und uns noch ein Bier holen." Bernulf ging an den Tresen und bestellt zwei weitere Bier, dabei sprach er etwas mit dem Wirt und kam dann mit zwei neuen Krügen zurück. Du bekommst ein Zimmer. ... Und zum Fest des Drachenwettstreits bist Du in der Gilde der Magie oder bei dem Iren zu finden?" Er nahm einen Schluck von dem neuen Bier. Offenbar gibt es Unterschiede zwischen Deiner Magie und der der Menschen. Sind diese Unterschiede denn groß?"
Gawayn sah zwischen seinem halbvollen Krug und dem neuen, unschlüssig hin und her, schien einen Moment nachzudenken und stürzte dann seinen mit einem Zug.
"Stell dir vor Bernulf, ein Künstler malt ein Bild, zum Beispiel eine Rose. Er lässt was er sieht und fühlt, durch Farbe und Kraft seiner Hände auf einer weissen Leinwand real werden. Er lässt sich von seiner Kreativität leiten. Nun stell dir einen Maler der ebenfalls eine Rose malt, aber die Leinwand ist nicht leer, sondern die Blume ist vorgezeichnet und er malt nur aus was er sieht, jedes Feld hat seine vorbestimmte Farbe. Das Ergebniss mag vergleichbar sein, aber genauso unterschiedlich ist es auch. Das Bernulf ist Magie."
Bernulf schien in Gedanken versunken. Dann sah er auf: "Ja, das ist richtig. Einer schafft etwas, der andere tut es dem ersten nach. Ich werde mich damit nochmal später befassen. Aber sag, wollen wir nicht hinausgehen? Ich denke, im Garten wirst Du Dich besser fühlen."
"Kennst Du Dich mit Kräutern und deren Wirkung aus? Vielleicht findest Du ja noch das eine oder andere, das Du benötigen kannst." Bernulf stand ebenfalls auf und nahm seinen Bierkrug mit.
Gawayn sah kurz etwas ratlos auf seinen Tabakbeutel, dann wieder zu Bernulf.
"Ich habe in den Jahren einiges aufgeschnappt aber das ist nicht wirklich viel, trotzdem interessiert mich der Garten." Gawayn trat neben Bernulf, den Bierkrug fest in der Hand, "Wo geht es lang?"
Bernulf wies in Richtung des großen Tores, in dem jetzt noch eine zusätzliche Tür angebracht worden war. "Dort entlang, der garten liegt hier gleich neben dem alten Speicher." Dann deutete Bernulf auf den Tabaksbeutel "Und Tabak kannst Du hier auch bekommen. Da müssen wir nachher mal beim Wirt nachfragen." Dann ging er mit Gawayn hinaus in den Akademiegarten. Dieser war rechteckig angelegt und bot mehrere Sitzgelegenheiten. Die günstige Lage neben der Taverne bot den Gästen so einen angenehmen Aufenthaltsort.